2000-2004

2004

Frankreich rot:

Chateau d'Aiguilhe war 2017 ein verschlossener Wein. Das mittelkräftige Aroma war dennoch sehr konzentriert. Die Frucht war in der Nase deutlich schwächer ausgeprägt als die Holz- und Tanninnoten, sogar eine leichte Rauchnote war vorhanden. Ergänzt wurde dies von einem Kräuterstempel. Die mittelschwache Fruchtnote war säuerlich und erinnerte Deshalb an schwarze Johannisbeeren. Das Tannin war (noch?) nicht abgebaut, es wirkte etwas sperrig. War der Wein nur in einer schlechten Phase? Oder war die Frucht bereits am Sterben und das astringierende Resttannin würde sich nie abbauen? Im Abgang wurde der Wein trockener und zeigte eine minimale Röstaromatik (WH82/100). Der 2015 probierte La Pierre qui Vire Gevrey Chambertin war ein nach roten Früchten duftender Wein. Ebenso präsent waren die schwarzen und roten Johannisbeeren und die Süßkirsche. Weiterhin wirkte der Wein harmonisch, leicht süßlich und zeigte auch schon Säure in der Nase. Am Gaumen ging die Frucht vorneweg etwas verloren, die wenigen Tannine waren waren indes perfekt integriert und eine angenehme Würze zeigte sich. Leider wirkte der Wein durch die verlorene Frucht, mit Ausnahme von etwas Beerengeschmack, etwas wässrig (WH70/100).

Italien rot:

Contratto Barbera d'Asti duftete 2017 einerseits nach reifen Früchten, auf der anderen Seite nach Edelhölzern und Leder. Hierbei fiel die parfümiert wirkende Süßkirsche auf, wozu sich eine Vanillenote gesellte. Die intakte Säure und das feine Tanningerüst lieferten einen weichen Grundstock für die reife Fruchtnote, wobei der Kirschgeschmack etwas stärker als der Johannisbeergeschmack war. Im Abgang zeigten sich eine süße Brotnote und etwas Leder (WH91/100). Fattoria Colsanto Ruris zeigte zwei mal 2014 in der Nase fruchtig rote & grüne Noten mit Gewürzen, erdigen Kräutern und Minze mit leichter Süße. Dahinter verstecken sich florale und Würzetöne. Am Gaumen Frucht, Intesität und Komplexität, dahinter kommen Marmelade, rote Beere, je nach Dekantierzeit überwiegen die Kräuter oder die Würze mit frischem Tabak mit einem ordentlichen Tanningerüst, dass noch bis mindestens 2019 reicht. Bis zu (WH89+/100).

Spanien rot:

Der Vallformosa Gran Reserva war 2013 einmal ein Korkschmecker, sonst ist dieser aber ein Gran Reserva in Höchstform (2013), wenn man ihn stundenlang dekantiert (mind.4 Stunden): Geruch nach dunklen Früchten und zartem Rauch, im Mund vorneweg sehr intensiv fruchtig, dann zarter Rauch, Heidekraut und frischer Tabak mit einem hauch weissem Pfeffer – unbedingt kaufen (WH90+/100)! Einmal auch 2013 ähnlicher Geschmack, evtl. durch zu kurzes Dekantieren nur (WH87/100). 2013 eine schlechtere Flasche: In der Nase würzig und fruchtig, sogar tomatig. Am Gaumen fleischig, Brombeere, getoastetes Holz und Sumatra Tabak. (WH82+/100). 2017 war wer Wein auf seinem Höhepunkt: Der Duft mit Rosenblüten, dunklen, an Oloroso-Sherry erinnernde Früchte, Holz, Tabakwürze, Brombeere war sehr angenehm. Der satte und volle Antritt mit Früchten war ausgewogen, Kirsch- und Blütenaromen wurden abgelöst von einer schmackhaften Brotwürze. Indes war das Tannin bestens integriert, die holzige Tabakwürze mit Heidekraut verblasste nur langsam (WH92/100). Was erwartet einen bei dem Vega Esteban Tallant, getrunken 10 Jahre nach der Ernte? In weiser Vorraussicht habe ich diesen Wein 3 Stunden vorher dekantiert. In der Nase viel Frucht, gut integrierte Tannine und etwas Rumtopf (alkoholische Note), voll komplex, mit Süße und Würze. Am Gaumen wieder Frucht (kirschig, Pflaumig), mit toller, angenehmer Tanninwürze, gut integrierten Tanninen, hoher Dichte und später auch Minze und Kräutern. Der Wein endet vollmundig mit Gewürzen und Vanille mit etwas Graphit. Wenn da in einer Flasche nur die (wirklich nur) leicht störende überreif-bittere Note gewesen wäre(WH84/100). Vier andere Flaschen waren sehr gut in Schuss und erhielten daher bis zu (WH90/100).

2003

Frankreich rot:

Der Chateau d'Aiguilhe duftet 2013 fruchtig (Beeren) und pimentig mit Ledernote. Lecker beerig, Cassis und leichtes Leder mit sehr gut integrierten Tanninen am Gaumen. Der Abgang ist leider viel zu schnell vorbei (WH90/100). War das 2014 der gleiche Wein? Da hat er mir noch besser gefallen, als er nicht nur kurz, sondern über zwei Stunden dekantiert wurde: Ein intensives Beerenaroma (schw. Johannisbeeren, Brombeeren und Holunderbeeren) stieg aus dem Glas auf, süßlich-würzig mit hintergründigen Kräuternoten, floraler Note und Süße. Der Wein bot einen kräftigen Antritt, dazu Beeren mit harmonischer Säure. Der Wein wirkte ausgewogen mit fetter Textur, dazu weiche abgebaute Tannine mit Edelholzcharakter. Eine süße Fasswürzenote mit floralem Ton zeigte im Abgang einen Hauch von frisch geröstetem Kaffee (WH91+/100). 2017 habe diesen Wein erneut probiert, er duftete nach Schwarzkirsche, Pflaume, wobei das Beerenaroma nicht mehr so stark war, aber dennoch vorhanden, insbesondere die Brombeere. Es zeigten sich die ersten Reifearomen und sehr leicht die Schokolade. Beim Antritt zeigte sich die Textur des Weines mit angenehmen roten Fruchtnoten, wobei die Beeren die Schwarzkirsche hier dominierten. Die Säure war angenehm und passte gut zum Reifezustand des Weines. Das Tannin war sehr fein geschliffen und spürbar, in diesem extraktreichen Wein jedoch schön gereift. Eine leichte Kräuternote im Abgang verband sich mit einer roten Fruchtsüße (WH91/100).

Spanien rot:

Museum Real Reserva war 2017 ein nach Pflaumenlikör, Holunderbeerenmarmelade, Tabak, schwarzem Kaffee (Röstaromen) und etwas Leder duftender Wein. Das Lederaroma spiegelte sich am Gaumen wider, Schwarzkirsche und Holundersaft. Das feinkörnige Tannin, das spürbar war, schloss mit einem leckeren Brotaroma ab, während im Abgang eine tolle süße wartete (WH wird nachgetragen, sobald das Verkostungsbuch wieder auftaucht /100). Vallformosa Gran Reserva war 2014 in der Nase üppig, würzig mit frischem Tabak und dunklen Früchten. Am Gaumen würzig, rote Beeren, Eiche im Abgang und kurzer Pfläumli-Anklang. Der leichte Fehlton verschwindet nach ausreichender Belüftung (WH84/100) Der gleiche Wein war anfang 2017 deutlich besser mit einem fruchtigem Duft nach schwarzer Johannisbeere und alkoholischer Waldhimbeergeistnote und holziger Würze. Der fruchtige Wein erzeugte ein volles Mundgefühl mit Kirsch und Brombeeraromen. Das grobkörnige Tannin war spürbar. 2017 ist der 2004er die bessere Wahl, was sich aber ab 2018-2019 ändern wird (WH90+/100).

Deutschland weiss:

An der Mosel verkostete ich 2014 die Riesling Auslese von Dieter Rink-Weißgerber, die sehr dicht wirkte und nach Aprikose und fruchtig-süßem Birnenbrand duftete. Der Geschmack war unglaublich beerig, mit Heidelbeeren, Apfel, honigsüßer Note und leichtem Petrolton. Im leider kurzen Abgang konnte man deutlich die Galiamelone erkennen (WH91/100). Die Krebs-Grohde Albalonga Trockenbeerenauslese glich 2017 einer Duftorgie mit tropischen Trocken-Früchten, die mit Karamell glasiert waren, dazu kamen schokoladig-fruchtige Noten, die an lange gereiften Pedro-Jimenez Sherry erinnerten. Kiwi, Mango, frische Trauben, es war schier jede Frucht erriechbar, wähernd die Karamellnote in den Hintergrund rückte. Nur kleine Schlücke reichten aufgrund des extrem extraktreichen Geschmacks aus. Beim Antritt kam zuerst das Karamell, danach zeigten sich die tropischen Früchte, dazu kamen ein paar an Kaffee erinnernde Röstaromen. Die Süße wanderte von der Zungenspitze langsam bis zum Gaumen. Die Aromenfülle glich der eines Sirups, dennoch war der Wein trotz der großen Süße nicht annährend zu süß. Ein Hauch Säure machte auch die Früchte lebendig, der von Röstaromen geprägte Abgang hielt sehr lange an (WH96+/100).

2002

Frankreich rot:

Chateau Rahoul zeigte 2013 in der Nase pure Holzsüße und -würze mit Vanille, Honig und Frucht, manchmal auch mit floraler Note. Am Gaumen begleitet einen die besagte Holznote, der Wein hat jedoch nach hinten kaum Druck und wirkt so etwas dünn mit gedörrten Waldbeeren, baut aber im Glas noch aus, daher dekantieren (WH83/100), 2014 kam zur beerigen Note in der Nase etwas Leder dazu, die Tannine wirkten gut intregriert, zwei mal wieder (WH83/100) mit einer leichte Süße und soliden Säure wirkte er harmonisch und füllig, dann noch eine Topflasche mit (WH86/100) und eine weitere, die sogar Kirschenoten zeigte mit (WH87/100). Doch selbst in den schlechteren Flaschen ist der Rahoul ein stets mittelgewichtiger Allrounder. Flaschenvariationen sind hier vorprogrammiert!

Vom Chateau de Chantegrive gab es 2014 das Cuvee Caroline. Der Wein duftete nach Honigmelone, Aprikose, Banane mit ordentlicher Frische. Am Gaumen ein starker Antritt mit tropischer Frucht und Säure. Dann geht das ganze wunderbar in einen zamen unglaublich vanilligen Abgang über. Ohne Frage (WH93/100).

Deutschland weiss:

Die Riesling Spätlese Enkircher Herrenberg von Dieter Rink-Weißgerber verkostete ich inzwischen vier mal, das erste mal 2014 an der Mosel. Der Wein duftete üppig nach Apfel, Pflaume und Pfirsich und wies einen leichten Petrolton auf, der sich kautschukartig und leicht rauchig zeigte. Am Gaumen schmeckte man frischen, mehligen Apfel mit Süße, tropische Frucht mit starker, aber gut eingebundener Säure und leichte petrolige Würze (WH88/100). Den Riesling Kabinett trocken vom Enkircher Steffensberg von Dieter-Rink Weißgerber habe ich 2016 probiert. Der Geruch erinnerte an eine große und reichhaltige Obstplatte und betörte mit seiner Süße. Ebenso zeigte sich eine tolle Reifenote, die jedoch vom Petrolton noch entfernt war und diesen allenfalls andeutete. Am Gaumen zeigte sich der Fruchtcocktail deutlich weniger süß, die Zitrusfrüchte nahmen überhand, zulasten des Honigduftes. Eine leichte Würze und eine leichtgewichtige mineralische Note nebst Kräutern waren vorhanden. Auch war der Apfel mit ein paar winterlichen Gewürzen bestreut. Der Pfirsich und die Nektarine waren noch nicht voll ausgereift (WH76/100).

Österreich rot:

Der Graf Trautmannsdorf Blaufränkisch Reserve aus der Magnum war Silvester 2015 zum Raclette ein durchaus würdiger Begleiter  mit elegantem, würzig-fruchtigem Duft. Das Aroma von süßlichen Blüten, roten Früchten, gezuckerten Johannisbeeren, süßen Zwetschgen und ausgewogenen Würzenoten wie Edelholz und Milchkaffee war wunderbar vielfältig. Am Gaumen zeigte sich die Reife des Weines mit Trockenfrüchten wie Heidelbeeren und Johannisbeeren. Durch die frische Säure, wirkte er jedoch wiederum jünger. Ein wenig Thymian, Menthol und das abgebaute Tannin rundeten den Abgang mit Edelholznoten und einer minimalen Milchkaffeeröstnote ab. Ein charakteristischer Wein, ohne überbordende Holzbeladung (WH91/100).

2001

Spanien rot:

Der Los Molinos Gran Reserva von Felix Solis, den es (zumindest laut eines Weinprospekts einer Supermarktkette) inzwischen auch ohne Jahrgang gibt ist sehr verschlossen und riecht 2013 nur wenig nach Frucht und Holz. Ein Gran Reserva der alten Massenmachart mit sehr viel Holz. Das ruppige Holz überdeckt die sonst schöne Frucht.... harte Tannine, die wohl auch nicht mehr weich werden... (WH56/100) Ein andermal 2013 ohne Wertung verkostet mit Eichennoten in der Nase und leichten Kräutern, als astringierend empfunden. Wurden hier zu alte Fässer zur Lagerung benutzt? Ob die Tannine abbauen, wenn der Wein noch lange lagert? - Vielleicht, aber dann ist die Frucht wahrscheinlich auch tot. Die Tannine jedoch reichen noch locker für 12 weitere Jahre Lagerung! 2016 habe ich die letzte Flasche probiert, bei der sich in der Nase rote, beerige Frucht zeigte. Für einen Gran Reserva war die Nase sehr zurückhaltend, bot aber Einblick in die Tannine und die kräftige Eiche mit Holzkohle. Dahinter fand sich noch etwas Würze und Leder. Am Gaumen bot sich ebenfalls ein vom typischen Gran Reserva abweichendes Bild mit einigen Brombeeren und schwarzen Johannisbeeren. Anschließend zeigte sich kurz die getoastet Eiche mit etwas Vanille und Bitterkeit (WH53/100).

Deutschland weiss:

Je nach Lagerung kann der Gebhardt Sommerhäuser Steinbach Rieslaner Beerenauslese noch eine Suche Wert sein. 2013 wirkte er zwei mal schön Bernsteinfarben mit schönem cremigen Blütenhonig in der Nase und leichter Birnennote verzaubernd. Am Gaumen offenbart sich die Cremigkeit mit prallem Bienenhonig und eingelegten Früchten, speziell Birne und weniger Apfel, ebenso ein leichter Firnton (WH81/100), in der besseren Flasche kein Firnton, anstattdessen Rosine (WH86/100). Eine weitere Flasche war leider oxidiert. Die letzte Flasche 2014 dann auch wieder mit diesem Firnton, der etwas stört, da ist die leichte Petrolnote schon besser. (WH82/100)

Sonstiger Wein:

Der Pauleczki-Vin Tokaji Muscat Lunel Aszú 6 puttonyos war 2017 ein süßlich duftender Wein mit Trockenfruchtaromen, etwas Honig und Reifearoma, das an oxidierte Frucht erinnerte. Dazu war eine leichte alkholische Note erkennbar. Die Holzfassreifung zeigte sich hier bereits im Duft. Die leckere Süße beim Antritt ähnelte dem Honig. Bei einem zu großen Schluck brannte der Wein durch diese Süße leicht am Rachen. Der Wein selbst war jedoch keineswegs sirupartig, sondern ähnelte eher einem Schluck Wasser, als einem Löffel Honig. Die Aromenfülle mit Trauben, Apfelringen und oxidierten reifen Früchten mitsamt einer intakten Säurestruktur machte den Wein nicht nur süß, sondern auch leichtfüßig. Der Honiggeschmack mit Melone zeigte sich erst im Abgang, dazu gesellte sich eine leichte Erdnussnote, die langsam verblasste. Der Abgang war lang (WH90/100)

2000

Frankreich rot:

Ein Wein, der im Schatten vieler großer 2000er stand, aber beim Preis nicht anzog und von dem heute immer wieder Flaschen auf Auktionen oder im Internet auftauchen ist der Chateau Citran. Der duftete 2014 bei meiner Aprilprobe beerig, marmeladig, fein nach Himbeere und Vanille, während er am Gaumen feine Frucht zeigt, die in Würze übergeht. Ganz dezent schleicht sich der Tabak an. Ein mittelgewichtiger Wein, eben ganz ein Cru Bourgeois mit gutem Preis-Genuss Verhältnis. Viele schreiben den Wein ab - ich denke, dass er sich auf diesem Niveau noch ein paar Jahre halten wird - wer ganz sicher gehen möchte muss sich nach einer Magnum umsehen oder einer 5-Liter Imperiale (WH91/100) 2017 war dieser Wein erneut lecker duftend mit Beerenmarmelade, dezentem Himbeersirup, Vanille und delikater Edelholzwürze mit einer Tabaknote. Das Lederaroma war verschwunden. Wie in der Nase war der Wein auch am Gaumen saftig, fruchtig und würzig. Das konstante Niveau setzte sich seit 2014 mit Graphitnote, Würzenote, hintergründiger Pflaume und schwarzen Johannisbeeren fort. Ebenso zeigte sich eine Blütennote, die sich noch intensivieren könnte. Nur kleine Veränderungen führen zu keiner Veränderung der Punktzahl von (WH91/100). Chateau d'Aiguilhe wird inzwischen (2016) sogar wieder selbst vom Chateau zurückgekauft! Nicht umsonst: In der Nase wuchtig, Bleistift, Würze, Beeren, Leder. Am Gaumen Zedernholz, Graphit, Würze aus dem Fass, Pflaume und im Glas immer mehr Johannisbeeren, wobei hier noch Potenzial nach oben vorhanden ist (WH93/100)! 2019 zeigt sich dieser Wein weiterhin klassisch elegant, zurückhaltend-dezent und dabei tiefgehend. Beerenfrüchte, schwarze Johannisbeere, Brombeere, Kirsche, sowie reife und saftige rote Früchte strömten aus dem Glas. Hintergründig zeigten sich die Pflaume und ein Rosinenduft, welche mit einer Würzenote verzahnt schienen. Das Tannin in der Nase wirkte schon abgebaut, ein Duft von abgelagertem Holz zeigte sich nebst einer Pfeffernote. Am Gaumen begann ein volles und kräftiges Spektakel, die Zunge wurde leicht belegt. Leckeres Resttannin mit hölzernen Noten zeigten sich erst im Abgang. Der Antritt indes war Fruchtig mit eingelegten und getrockneten Früchten, außer der Kirsche, die lebendig und frisch wirkte. Beerennoten waren in seidiger Eleganz eingewickelt. Kräutertöne waren verbinden mit erdigen Noten. Ein leichter Minzgeschmack, sowie eine hintergründige, brotige Süße waren Erkennbar. Dieser geniale Wein klang nur sehr langsam ab (WH95/100).

Spanien rot:

Den Bajo Aragon Ventus habe ich 2015 blind verkostet. In der Nase wirkte der Wein süß und zeigte deutliche Reifearomen wie Leder und Rumtopf, letzterer wirkte mit einer alkoholischen Note etwas unangenehm. Ebenso war eine tolle Würze und Trockenheit erkennbar, die fruchtigen Beeren fehlten jedoch nicht. Am Gaumen explodierte der Wein mit floralen Noten, die Alterssäure war von der Intensität her vertretbar, die Beeren und Kirschen vorhanden. Leider störte die Rumtopf-Geistnote, doch die harmonischen, abgebauten Tannine mit Tabaknoten entschädigten (WH90/100).