2005

Frankreich rot:

Chateau d'Aiguilhe war 2017 ein sehr kräftig duftender Wein mit starker, an Piment erinnernder Würze. Die Beerenfruchtaromen blieben im Hintergrund und erschienen likörartig und gereift. Das Tannin war recht grobkörnig. Die Würze war wieder deutlich kräftiger die beerige, gereifte, Likörnote. Resttannin war noch etwas vorhanden und noch nicht ganz integriert, deshalb erschein eine leicht bitter wirkende Holzwürze. Auch hier war Piment vorhanden und verband sich im Abgang mit einer erdigen Würzenote. Ein ganz anderer d'Aiguilhe, der mit keinem von mir probierten Jahrgang zu vergleichen ist. Am ehesten wäre der 2005er als nicht ganz so üppiger, gereifter 2009er zu vergleichen (WH83/100). Zwei mal 2014 war der Chateau Relais du Cheval Blanc in der Nase fruchtig-frisch mit Minz/Mentholnote, Kräuterton und leichten, an Leder erinnernde Gerbstoffe. Am Gaumen kurz fruchtig, dann rund mit samtigen Tanninen, dann ganz deutlicher Minznote. Es folgt die Kräuternote im Abgang mit etwas Graphit. Der Wein wird mit jedem Schluck sanfter und sanfter, für die Speisenbegleitung also eher ungeeignet. (WH72-74/100)

Zu einem leckeren Trüffel-Omelette gab es 2013 einen Domaine de l'Auris Languedoc-Roussillon, der leicht nach verottetem Leder und weniger nach roter Johannisbeere roch. Am Gaumen zeigen sich Gewürze, nicht nur Pfeffer. Das Leder verbleibt im Abgang mit der Säure der Beeren, zusammen mit einer leicht astringierenden Holznote. (WH83/100)

Deutschland weiss:

An der Mosel 2014 war die Kröver Letterlay Riesling Auslese von Beth Bauer mit 122° ein nach Holunderblüte duftender Wein. Zum Holler-Sirup gesellten sich Gaumen Aromen von Äpfeln und Wiesenblüten, dabei kam die Säure nicht zu kurz (WH88/100). Auch war an der Mosel 2014 die Kröver Steffensberg Riesling Auslese von Beth Bauer ein in der Nase apfeltöniger Wein mit leichtem Petrolton. Am Gaumen setzten sich beide Aromen fort, die Birne kam hinzu. Der Wein war harmonisch und füllig (WH82/100).

Luxemburg weiss:

Ein Beck-Frank Riesling Grand Premier Cru bestach 2013 in der Nase mit Äpfeln, Säure und gekonnter Mineralik. Am Gaumen merkt man die gut integrierte Säure, Äpfel, eine leicht ins metallisch gehende Mineralik. Trinkt sich wie ein Kabinett, der Wein könnte problemlos ohne an Leichte zu verlieren etwas tiefgründiger sein (WH85/100). Ende 2015 habe ich diesen Wein erneut probiert und in der Nase kaum eine Veränderung festgestellt, abgesehen von etwas Bienenwachs, Melone und der deutlicheren Zitrusnote. Am Gaumen war ebenso die Mineralik mit Äpfeln im Vordergrund. Etwas Würze zeigte sich ebenso, während die Zitrusnote zur Grapefruit neigte. Ein leichter Schmelz auf der Zunge war erkennbar (WH82/100).