2011

Frankreich rot:

Von Gerárd Bertrand gab es 2013 einen Corbieres Naturae, ein ungeschwefelter Wein, mehrfach nachgekauft, den man jung trinken sollte, obwohl ein verlängerter Kork und eine Anti-UV-Glasflasche eingesetzt wurde. Der Wein duftet nach roten Früchten und Vanille. Am Gaumen dann kommt die beerige, buttrig weiche und schmelzige Fruchtbombe mit der richtigen Säure und auch leichten Kräutern und Erde durch. Mit dem edlen Etikett auch ein tolles Geschenk, das 2014 immer noch lecker war (WH90/100). 2014 probierte ich den M. Chapoutier Bila-Haut Occultum Lapidem. Der Wein duftete beerig mir schwarzer Johannisbeere und Brombeere. Dazu kam ein Hauch Graphit,  ein Anklang von Zwetschge und Zigarrenkiste, bevor eine leichte Blütenwiesennote aufstieg. Am Gaumen zeigte der Wein milde, weiche Frucht, dazu die harmonische Textur, eine gut eingesetzte Säure und eine florale Note mit Süßenote. Es folgten delikate Tannine. Ein feiner, filigraner Wein, der beim zweiten Schluck auch noch etwas Graphit am Gaumen zeigt und eine leichte Pfeffernote (WH94+/100). Chateau l'Abbaye habe ich 2015 probiert. Der Wein duftete fruchtig, es zeigten sich Johannisbeeren, Brombeeren, eine leicht süßliche reife Pflaume. Der Duft wandelte sich hin zur Kirsche mit einem vergorenen Ton, der an leicht oxidierten Fruchtlikör erinnerte. Der Antritt war fruchtig-süßlich mit Kirsche und gleichzeitig offenbarte sich eine metallische Note. Die süßen Pflaumen- und Beerennoten verblassten schneller. Auch war der leicht oxidierte Ton wich dem Abgang mit etwas Tannin und leichter Kräuterwürze (WH83/100). 2015 habe ich den Chateau l'Ancienne Tuilerie probiert, der in der Nase Brombeeren und schwarze Johannisbeeren zeigte. Auch waren Spuren von schwarzer Olive, Kräutern, Menthol und Pflaume vorhanden. Am Gaumen zeigte sich eine kräftige Säure und beerige Noten. Der Wein war durchwegs leicht und die zarten Tannine belegten die Zunge. Der Wein wirkte etwas marmeladig mit schwarzen Johannisbeeren und der dazu passenden Würze. Ein durchaus beeriger Vertreter seines Genres, der zudem süffig und zum sofort trinken gemacht ist (WH72/100). 2015 probierte ich den Chateau Curton La Perriere der einen einfachen Bordeauxduft mit Johnnisbeeren und Brombeeren zeigte. Die Säure war durchaus bemerkbar. Neben der roten Frucht zeigten sich ein paar Kräuter un etwas Würze. Am Gaumen zeigte sich erneut die Beerenfrucht und eine leichte metallische Note. Die tanninarme Struktur war weich und sorgte nur für einen leichten Zungenbelag. Die Würze folgte der Frucht und war wieder von Beeren geprägt. Neben der Kräuternote fügte sich die Säure ganz gut ein. Ein solider Durchschnittsbordeaux (WH82/100). Chateau Mougarny probierte ich 2015 und entdecke im Aroma Beeren, Säure, etwas Kirsche und eine alkoholische likörartige Note. Der Würzeanklang in der Nase zeigte etwas Lakritz. Der Antritt war kräftig, nebst vor allem roten Johannisbeeren trat ein metallischer Geschmack auf. Die Primärfrucht incl. Sauerkirsche war dominant, die Würze mit ein paar Tanninen hintergründig. Auch kam die alkoholische Note am Gaumen durch (WH71/100). Der E. Guigal Cotes du Rhone war 2016 ein zart duftender Wein mit starker Fruchtbetonung. Das Aroma wirkte beerig-rund, seidig und wie aus einem Guss, wobei sich bei intensiverem Riechen etwas Würze dazu gesellte, die jedoch auch wieder zu den schwarzen Johannisbeeren passte, dieser Duft wirkte fast marmeladig. Beim Antritt legte sich ein fruchtig-weicher Beerenbelag auf der Zunge ab, die Holzfassreifung war diesem Wein deutlich zu erkennen, wobei noch einige Tannine vorhanden waren für weiteres Reifepotenzial. Eine marmeladige Fruchtsüße mit Pflaumen und Beeren gesellte sich dazu, die Würze blieb indes minimal. Die Säure passte auch in das sehr harmonische Bild. Ein runder, nicht komplexer, nicht einfacher, harmonischer Wein, der sehr gefällig ist. Kein langweiliger Mittelweg, sondern die interessante Art davon (WH85/100). Den Intense de Claude Vialade Languedoc Syrah-Grenache habe ich 2015 probiert. Der Wein duftete nach roten Früchten, Brombeere und Pflaume ließen sich erkennen, bevor die Würze das Aroma dominierte. Diese zeigte einen erdigen und erfrischenen Kräuterton mit Erdbeerminze. Am Gaumen war der Antritt kräftig mit ordentlich Frucht und Würze. Es zeigte siche erneut der rote Fruchtkomplex, der dieses mal jedoch beeriger mit Brom- und Johannisbeere ausfiel. Die Würze war nicht mehr erdig, sondern wirkte etwas reifer, harmonischer und ausgewogener und nur minimal samtig. Geschmacklich ließ sich diese am ehesten als zarter Holzton mit mineralischem Anklang beschreiben (WH86/100). Der Lafite Barons de Rothschild Legende R war 2017 ein würzig duftender Wein mit einem Aroma von schwarzen Johannisbeeren und Schattenmorellen. Auch eine Pimentwürze zeigte sich in der Nase, gefolgt von erdigen, stark fermentierten Tabaknoten und einem Hauch von Kräutern. Der ausgewogene Antritt passte gut zu dem vielfältigen Aromenspiel. Fruchtige Noten mit Schattenmorellen, eine rotbeerige Säure und eine leichte Dungnote wurde von hölzernen Noten begleitet. Im Abgang zeigte sich noch eine dezente Mineralik (WH87+/100).  Moulins de Citran war 2016 ein nach Schwarzkirschen und Beeren duftender Wein mit einer Zedernholzzigarrenkiste. Der Duft war aromatisch und die Tannine schienen gut integriert, eine Süße, die an dunkle Beerenmarmelade erinnerte war auch vorhanden. Der runde und harmonische Wein hatte einen starken Antritt. Es traten wieder Kirschen und Beeren auf, welche von einer Graphitnote begleitet wurden. Das Tannin war gut integriert, ein leichter metallischer Ton zeigte sich im Abgang, ebenso wie ein hauchzartes Zedernholzaroma. Ein süffiger, fruchtbetonter Bordeaux (WH82/100). Der Seigneurs d'Aiguihle war 2014 ein sehr elegant duftender Wein. Es fanden sich Aromen von Waldbeeren, Brombeeren, Himbeeren mit einem angenehmen Würze- und Säureton. Die Würze zeigte in Richtung Graphit, war dafür aber viel zu dezent. Am Gaumen überraschte der starke Antritt, der Wein schmeckte nach Brombeeren, Waldbeeren, Kirschen und zeigte auch Gewürze. Ein ausgewogener, harmonisch-runder Wein in der perfekten Fruchtphase, der sich im langen Abgang langsam mit Beeren und Würze verabschiedete. Ein paar Edelholzaromen ließen sich auch finden (WH91/100)! Das Thuevin-Calvet Cuvée Constance roch 2013 fruchtig-schokoladig und leicht nach Eiche. Am Gaumen kommt die pikante Säure mit roten Beeren und vanilliger Süße. Nicht schlecht, aber noch zu jung! (WH84+/100)

Frankreich weiss:

Der St. Auriol Châtelaine war 2015 ein Wein, der in der Nase einen hellen Fruchtkomplex mit Pfirsich, Melone und Anklängen von Banane zeigte. Ebenso duftete der Wein nach Blüten, Waldhonig und hatte eine Zitronennote. Am Gaumen wirkte der Wein weich, gefällig, zeigte dann eine deutliche Zitrusnote mit Säure, die leider durch ihre zu hohe Dominanz den hellen Fruchtkomplex kaschierte. Die Süße hingegen mit Bienenwachs und Blüten bot einen schönen Gegenpart zur Säure. Im Abgang zeigte sich eine kalkige mineralische Note (WH79/100).

Spanien rot:

Barahoda Barrica war ein 2017 mittelkräftig duftender Wein mit jedoch intensiven und schweren erdigen Aromen von roter Frucht, Hölzern und Kräutern . Ebenso war eine alkoholische Note vorhanden. Der Antritt war verhältnismäßig leicht mit Kräutern und erdigen Noten. Erst nach diesem ersten Würzekick mit etwas Holz baute sich die Frucht mit Johannisbeere und Orangenschale auf. Anschließend folgte eine kräftige und herbe Würze, die die Zunge erst jetzt zu belegen schien. Schon bei den nächsten Schlücken jedoch wirkte der einfach gehaltene, jedoch konsistente und ehrliche Wein gefälliger und wurde immer süffiger (WH69/100).2017 war der Bienvenido Munoz Crianza ein Wein mit fruchtiger Kirschnote, alkoholischer Beerenaromatik, etwas Schokolade und Zimt in der Nase. Die Aromeninsität war mittelkräftig. Der saftige Wein mit Brombeeren zeigte ein paar dazu passende holzige Tanninnoten und überraschte mit einem leicht schokoladigen Abgang(WH83/100). Bodegas Gallegas Tempranillo Colleccion Pardal war 2016 ein stark nach Brombeeren und weniger nach Johannisbeeren duftender Wein. Ein ganz leichtes würziges Tabakaroma war neben der alkoholischen Note und Pflaumenmuß vorhanden. Auch waren ein paar Datteln erkennbar. Der Antritt war mit etwas Frucht und Süße recht angenehm und mild. Neben der roten (Beeren-)Fruchtnote waren die wenigen Tannine sehr gut integriert und mild. Ein nettes mildes Beerentröpfchen (WH80/100). Der Bodegas Jimenez Landi Bajondillo war 2016 ein nach schwarzen Johannisbeeren, Brombeeren, Süßkirsche und Pflaume duftender Wein mit Würzearoma, das an getoastete Eiche erinnerte. Ein Minzduft gesellte sich dazu. Am Gaumen zeigte sich ein fruchtiger Geschmack mit Pflaume, Kirsche und einer tollen Fruchtwürze, die eine deutliche Spur Vanille enthielt. Das Tannin war noch nicht voll integriert, schmiegte sich aber bereits harmonisch an die Zunge an. Im Abgang blieb die Süße nur kurz haften, die Frucht blieb etwas länger, doch die Würze verblasste nur langsam (WH83+/100). Den Domenech Vidal Masia La.Sala (rot) habe ich 2015 probiert. Der Wein zeigte ein Waldbeeraroma mit leichter Barriquenote und sehr leichter Zigarrenkiste. Der Wein wirkte weich, elegante und zeigte schon in der Nase Süße und Säure. Der Antritt war ein Feuerwerk. Die Frucht mir Süße kam zuerst durch, bevor sich die Kirsche genauer zeigte. Die Pflaume erschien nebst den dezenteren Beeren erst später. Die Würze-Säure Kombination war der interessanteste Bestandteil des Weines: Sobald der Abgang durch das Schlucken des Weines eingeläutet wurde, begann ein leichtes Kribbeln am Zungenrand, welches jedoch mit jedem Schluck schwächer wurde. Ein harmonisch-ausgeglichener Wein, mit minimalen Zigarrenkiste-Abgang (WH87/100). Der Nereo Syrah Tempranillo war 2016 ein parallel fruchtig und würziger Wein. Das Aroma war von Brombeeren, Cassis und Pflaume geprägt, die getoastete Eiche und etwas Vanillin waren ebenso präsent. Ein zartes Raucharoma gesellte sich dazu, insgesamt wirkte die Nase harmonisch. Der Antritt war zuerst fruchtig und dann kraftvoll mit Tanninen. Bis auf ein paar Brombeernoten und etwas Kirsche wich die Primärfrucht den Würzearomen. Der Holzton war mittelkräftig, ein mineralisches graphitähnliches Aroma gesellte sich hinzu. Die kräftige Säure harmonierte gut mit den restlichen kräftigen Aromen und wirkte dabei nicht "overpowered" (WH85/100).

Italien rot:

Der Brusco dei Barbi von der Fattoria dei Barbi war in der Toscana 2014 ein sehr intensiv nach roten und dunklen Früchten duftender Wein, der neben einer leichten Würze und frischer und zarter heller Frucht auch die charakteristischen Beeren (schw. Johannisbeere und Brombeere) zeigte. Am Gaumen folgte der starke Antritt, der vollmundig, kräftig und würzig zugleich wirkte. Nach dem Beerenaroma, der schon in der Nase duftenden Beeren folgte ein langer Abgang mit weichen Tanninen - gutes Potenzial für weitere Jahre (WH87/100!) 2015 habe ich mir den Rest einer Fattoria di Magliano Heba Morellino di Scansano aus dem Restaurant mitgenommen. Der duftete wunderbar nach Brombeeren, schwarzen Johannisbeeren, Schlehen und Würze, die wunderbar nach frischen & heißen Maroni duftete. Das Tannin kleidete leicht und hauchzart den Mundraum aus, während die Kirsche und die Beeren saftige Frucht mitbrachten. Die Würze erschien als Zedernholz (WH89+/100). 2017 war der Grimaldi Barbera d'Alba aus der Magnumflasche ein gut gelagerter Wein, der 2013 noch sehr unreif war. Nun duftete er weich, aromatisch, zeigte Brombeere, Kirschnoten, eine Vanillenote und Fruchtsüße. Es zeigten sich erdige Würzenoten und Johannisbeeren in der Nase, die 13,5% Alk. vol. waren im Duft zu erkennen, nichtsdestotrotz war das Gesamtaroma harmonisch. Der Antritt war säuerlich mit roten Johannisbeeren, es folgte eine saftige Fruchtnote mit süßer Kirsche. Das Tannin war perfekt integriert, der lange Abgang ließ den Wein nur langsam verblassen (WH86/100). 2015 probierte ich den Grimaldi Dolcetto d'Alba. Der duftete fruchtig, aromatisch aber auch kräftig mit Würze und zeigte sich anfangs kompakt mit fruchtigem und beerigen Aromen, so zum Beispiel mit einer säuerlichen Zwetschge und einer blumigen Süße. Am Gaumen zeigte sich anfangs die Säure mit roter Frucht und wirkte beerenlastig und vim Antritt mittelgewichtig. Am Ende wirkte der Wein etwas kräftiger mit einer kurzen Würzephase. Im Abgang blieb der Wein saftig und trocknete nicht aus (WH78/100). Ostern 2014 ein Discounterwein (wenn auch für 13 Euro): Der Ninfeo Amarone Classico bot am Gaumen eine starke vanillige Süße, der Amarone kam als Sirup im Mund an um dann auf der Zunge zu zerfliessen, was an molekulare Küche erinnerte. Dann die Beeren, die etwas metallisch wirken, etwas Würze und Karamell (WH91/100). Den Valpolicella Ripasso Montezovo beobachtete ich seit Anfang 2013. In der fünften Flasche Mitte 2014 hat er deutliche Fortschritte gemacht, während 2013 (mit WH85+/100) nur "Potenzial im Glas" war, war er 2014 mit Rosinen, dunklen eingelegten Früchten, Datteln, Süße mit leichten Frischhauch und einem leichten Würzeton in der Nase ein leckerer Wein. Doch nicht nur dort, denn am Gaumen zeigte er sich rund, harmonisch, kräftig mit Röstaromen, Anklang von geröstetem Kaffee und Tanninen, leichtflüssiger Textur und einer Süßnote, die in Richtung Karamell geht (WH91/100). Der Vino Novello von La Marca zeigte 2013 und 2014 in der Nase süße Frucht, die an Erdbeer-Himbeer Konfitüre mit Quark erinnerte – etwas hintergründig roter Trauben-/Johannisbeersaft. Ein sehr leichter und beschwinglich weicher Wein, der bei 12°C getrunken werden sollte und eine Vanillenote am Gaumen zeigt. Ebenso zeigten sich leichte Kirsch- und Erdbeernoten in diesem einfachen Wein. Die leicht buttrige Creme ging in die wenige Säure über, sodass ein schöner Zechwein mit Überraschungseffekt entstand – natürlich gab es da keine Hintergrundtextur (WH83/100).  Resta Ricordi Rosso del Salento Primitivo war 2017 eine sprudelnde Überraschung, der Wein moussierte stark. Das Aroma war Primitivo-typisch kräftig mit Leder, Brombeere, dunklen Fruchtaromen, etwas Kirsche und wuchtiger Würze, die die Fruchtnote eher in den Schatten stellte. Dazu gesellte sich eine Mostnote. Am Gaumen war die Kohlensäure war derartig stark, dass es einem Wein glich, der in den Sodaclub gestellt worden wäre. Das Tannin war abgebaut und die Kirschen ließen sich erahnen, ebenso wie Kräuter. Ein rundum runder Wein, wäre da nicht derartig viel Kohlensäure dabei. Durch längeres Dekantieren kann diese wenigstens etwas abgebaut werden. Die Kohlensäure hat im Vergleich mit dem Jahrgang 2008er deutlich zugenommen und ließ auf einen schwerwiegenden Weinfehler schließen (WH30/100). Der Resta Ricordi Rosso del Salento Negroamaro war 2017 ein zart duftender Wein mit Vanillenoten, überreifer Pflaume, Rumtopf, zarter Würze und robust scheinender Tanninstruktur. Der Antritt war sehr beerig mit leicht oxidierter roter Johannisbeere und dazugehöriger Säure. Das Tannin war nicht vollends integriert und teilweise grün, die Zunge wurde belegt. Anschließend zeigten sich die Kirsche und Kräuter, während auch eine Ledernote erkennbar war. Die Tanninbitterkeit war ein Störfaktor zur Frucht (WH82+/100). Der Tenuta di Ghizzano Il Ghizzano war 2016 in der Nase ein fruchtig-würziger Wein mit einer kraftvollen schwarzen Johannisbeernote. Die Würze erschien holzig, der Wein war jedoch lediglich im Stahltank. Kirschnuancen waren mit leichter erdiger Würze gepaart. Der Antritt war kräftig, am Gaumen und auf der Zunge jedoch mutete der Wein für die Alkoholstärke leicht und elegant an. Die Beerennote mit dem Fokus auf der Brombeere wurde durch eine zarte Säure gestützt, ebenso konnte man die Sauerkirsche erahnen. Auf der Zunge bildete sich ein leichter Belag mit gut integrierten Tanninen, die Mineralik wagte sich etwas aus dem Versteck (WH80/100). 2016 habe ich den Tenuta di Ghizzano Veneroso probiert. In der Nase zeigte der Wein eine würzige Seite mit Röstaroma und etwas kaltem Lagerfeuer und eine fruchtige Seite mit Süßkirschen, weniger Himbeeren und Erdbeeren. Ebenso mischte ein mineralisches Aroma mit. Der Antritt war überraschend fruchtig und erinnerte bis auf das Aroma an Granatapfelmuttersaft. Neben einer Kirschnote und den zahlreichen Johannis- und Brombeeren zeigte der Wein ein leicht "waldiges" Würzearoma (Waldboden, Kräuter, Holz). Eine milde Tabaknote ist auch noch dabei. Die Säure ist harmonisch mit dem Geschmack, der Wein wirkt nicht angeberisch, sondern eher zurückhaltend, ebenso präsentiert sich die Tanninstruktur. Der Wein stimuliert die Umami-Geschmacksnerven auf der Zunge, wirkt dadurch fleischig und enorm süffig, ohne Komplexität einzubüßen (WH91/100).

Italien rosé:

Den von der Cantina di Custoza stammenden Bardolino Chiaretto Classico habe ich 2015 probiert und dabei den sehr intensiven Acerolakirschduft mit Einfluss von Rhabarber und roter Johannisbeere genossen. Ebenso konnte man Honig, fruchtige Süße und etwas Würze in dem saftigen Aroma erkennen. Am Gaumen war der Wein deutlich trockener, zeigte jedoch wieder die Kirschnote und dazu schwarze Johannisbeere und jene Art von Würze, die man in selbst gemachtem Eistee findet (WH88/100).

Italien weiß:

Teruzzi & Puthod Terre di tufi war 2016 ein wunderbar komplexer Wein. In der Nase zeigte sich eine sehr aromatische gelbfleischige Fruchtnote mit tropischen Früchten, Mango, Zitrusnote und zarten Röstaromen. Die Würze wirkte süßlich mit etwas Karamell, die Barriquenote war nur dezent erkennbar. der Wein wirkte harmonisch, zugleich frisch und charakterstark. Der vielschichtige Wein präsentierte beim Antritt zuerst die Zitrusnote, dann gelbe Fruchtaromen. Indes entstand auf der Zunge ein leichter Film, am Gaumen breiteten sich die Fruchtaromen druckvoll aus. Der komplexe Fruchtgeschmack mit süßer Birne, Honigmelone und tropischen Früchten bereitete einen auf den Abgang vor. Das zarte Röstaroma, welches sich oben im Mundraum bemerkbar machte entwickelte sich in diesem zu einer kräftigen, aromatischen und andauernden, köstlichen Karamellnote, dennoch war diese viel zu schnell vorbei (WH88/100).

Deutschland rot:

Der 2014 verkostete Bioterra Spätburgunder trocken duftete marmeladig-seidig mit einem Hauch von Kirsche, Erdbeer-Rhabarber Marmelade und zeigte neben roten Beeren auch ein hintergründiges Süße-Würze Spiel. Am Gaumen ging es marmeladig weiter, die schwarze Johannisbeere war mit der trockenen Würze stark verwoben. Der Wein war am Gaumen mittelgewichtig und weich auf der Zunge. Eindimensional, aber solide (WH80/100). Der Dr. Oberhofer Acolon duftete 2013 nach roten Beeren, mild und holzig. Am Gaumen frisch-herbe Kräuter und eine leichte Perlage (WH79-/100). Im Weingut Louis Klein verkostete ich 2014 an der Mosel den Cabernet Dorio und nochmals zuhause. Der duftete nach roter und schwarzer Johannisbeere. Außerdem konnte man hintergründig die frische Würze erkennen, zusammen mit etwas Süße Am Gaumen folgten nach dem seidig weichen Antritt fruchtige Aromen von der schwarzen Johannisbeere, der Wein wirkte mittelgewichtig mit leichter frischer Würze (Virginia Tabak) und etwas Vanillin (WH89/100). Von Louis Klein habe 2014 ich den Schwarzriesling trocken probiert. Der duftete intensiv nach roten und schwarzen Johannisbeeren mit hintergründiger leichter Eichenwürze und Marzipansüße. Am Gaumen bot der mittelgewichtige Wein ein intensives Aromenspektrum. Neben roten Johannisbeeren mit zugehöriger Säure war ein toller Kirschton vorhanden. Weiter ging es mit der Speichelfluss anregenden Würze, die dann in Fruchtsüße mit Vanille überging. Es folgte ein Abgang mit Kräuternoten. Der Schneider Ursprung war 2014 ein gehypter Wein, das Grundcuvée von Markus Schneider. Man bekommt hier in der Nase eine intensive Frucht mit würzigem Kick ab, am Gaumen zeigt sich der Wein rund mit stählerner Frucht und kleinem Würzeton und etwas Süße. Süffig (WH79/100). Der 2015 verkostete Tsiereisen Tschuppen war ein in der Nase durch und durch fruchtiger Wein, die Schwarzkirsche schwebte subtil über allen Aromen. Während das Arome der roten Johannisbeere sich im Hintergrund aufhielt, zeigte sich auch eine Würzenote, welche von Säure begleitet wurde. Eine frische Blütennote rundete das Aroma ab, die Aromen waren einzeln gut erkennbar. Am Gaumen rückte die Kirsche in den Hintergrund, der Fruchtkomplex enthielt außerdem die schwarze Johannisbeere und die Brombeere. Anschließend zeigte sich eine länger auf der Zunge verweilende Würze aus dem Fass, die Tannine im Wein waren reif und subtil. Eine interessante mineralische Note rundete den eleganten, zurückhaltenden Wein ab (WH90/100).

Deutschland weiss:

Brüder Dr. Becker Weißburgunder trocken war 2013 ein fruchtig duftender Wein mit ein bisschen Bananenaroma. Am Gaumen ist der locker leichte Schmelz ein wahrer Traum, dazu die passende Spritzigkeit, jedoch ist der Wein vorneweg etwas flach (WH71/100). Der Weingut Bürgermeister Schweinhardt Kerner Kabinett feinherb lässt nicht nur wegen des Namens aufhorchen, auch das intensive Limonenaroma und die sofort präsente Ananas waren 2015 ungewöhnlich. Hintergründig zeigte sich eine bananige Süße und Pfirsichfruchtsüße. Am Gaumen zeigte sich anfangs volle Frucharoma mit Ananas, Zitrusfrucht, Pfirsich und Banane, während der süffige Wein langsam in eine trockenere Würze überging (WH83/100). Celtic Dhroner Hofberger Riesling trocken, der 2014 zwei mal nach Apfel und Aprikose duftete hatte einen kräftigen Antritt. Äpfel, tropische Noten, Ananas konnte man am Gaumen schmecken, ganz wenig Wiesenchampignon war neben der wenigen Säure vorhanden, der Abgang endete mit Kräutern. Der Wein war erstaunlich süß für einen trockenen. (WH86-87/100), der Wein sollte auch in gut 10 Jahren noch trinkbar sein. An der Mosel 2014 roch der Kerner vom Enkircher Herrenberg von Dieter Rink-Weißgerber nach tropischen Früchten, mitunter waren Grapefruit, Orange, Mango und Papaya vorhanden. Am Gaumen ging es mit der Säure und den Früchten tropisch weiter. Der Wein war leichtgängig mit starkem Aroma, ein Fruchtkomplex mit Ananassüße zeigte sich harmonisch, wobei die Süße dominanter war wie die Säure. Der Abgang war mittellang (WH82/100). An der Mosel 2014 probierte ich den Kerner feinherb vom Enkircher Herrenberg von Dieter Rink-Weißgerber. Dieser wies in der Nase mineralische Noten, Kräuteraromen und Fruchtaromen, wie zum den Aprikosenduft auf. Der Zitruston war limettentönig. Am Gaumen war tropische Frucht mit etwas Würze und Säure zu erkennen, genauer definieren ließen sich die Äpfel, die Mandarinen, die Mineralität und die Süße vom weissen Pfirsich. Der Wein wirkte ausgeglichen, der Abgang war leider sehr kurz (WH85/100). Von Dieter Rink-Weißgerber gab es 2014 an der Mosel auch eine Riesling Spätlese lieblich, die säuerlich nach Apfel und Grapefruit mit milder Süße roch, jedoch auch Zitrusnoten zeigte. Am Gaumen ging es fruchtig weiter mit Grapefruit und saurem Apfel, leichtem sauren Stich und Kräutern. Auch der Abgang war vom Apfelgeschmack gezeichnet (WH71/100). Der Dönnhoff Niederhäuser Hermannshöhle Riesling trocken Großes Gewächs, zeigte 2014 bei meiner Aprilprobe in der Nase Apfel- und Birnennoten und duftete allgemein sehr fruchtig. Am Gaumen dann Mineralik, brillianter Geschmack, Grapefruit mit einer hervorragenden, nicht zu dominanten Säure. Der Wein hat enormes Potenzial (WH95+/100). 2017 war der Wein zwei Mal deutlich reifer mit einem komplexen und intensiv mineralischem Aroma mit Äpfeln, Birnen, Bienenwachs, Zitrone und etwas Aprikose in der Nase. Schon durch einen kleinen Schluck gab es ein Feuerwerk mit Mund, das mit einem frischen Fruchthauch, gewürzt mit etwas Zitronensäure begann. Aprikose und Pfirsich zeigten sich bereits reif, die leichte Reife des Weines lies sich bereits erkennen. Das Fruchtaroma wirkte dabei durchaus süßlich, die mineralischen und kräftigen Aromen erschienen erst hinterher (WH96+/100). Von Frank Lorenz probierte ich an der Mosel 2013 den Gröver Nacktarsch Riesling Süß, der nach Fruchtbowle, insbesondere Aprikose roch. Ebenso war eine leichte rauchige Note von nassem Feuerholz vorhanden. Am Gaumen war der Wein leicht moussierend, honigsüß mit harmonischer Säure, die ein gutes Gegengewicht zur Süße darstellte. Ebenso merkte man den Petrolanklang, den Pfirsich, die Aprikose, hintergründig den Apfel und die leichte Mineralik mit einer minimales Würzenote (WH82/100). Kühling-Gillot Rothenberg wurzelecht GG war 2018 ein besonderer Wein mit einem komplexen mineralischem Aroma. Salzige dezente Noten, Marillennoten stiegen im Glas auf, wobei die Fruchtaromen eher an edle alte Obstbrände und Dosenfrüchte erinnerten. Davon nicht betroffen war der Stachelbeerduft und Bayern-Kiwi-Duft. Einige Kräuternoten wurden nach längerem Riechen deutlich und auch die metartige Honigsüße, jedoch elegant und nicht zu süß. Am Gaumen zeigten sich anfangs frische Früchte, sizilianische Zitrone (die man mit Schale isst), mineralische Schiefernoten mit einer leichten Salzigkeit und die VorvorStufe eines Reife-Petroltons. Der Wein war saftig und zugleich cremig auf der Zunge. Ein leichtes Universalfruchtaroma à la "Tutti Frutti" zeigte sich. Sobald man eine Frucht in dem komplexen Aroma erkannte, zeigte sich bereits die nächste Frucht. Spuren von Banane, Apfel und vielen weitern Früchten konnte man entdecken wenn man den Wein lange im Mund behielt. Interessanterweise war ein Hauch grüne Olive im sehr langen Abgang mit Kräutern zusammen vorhanden. Eine leichte angenehme Süße bettete die restlichen Aromen ein. Die Säure hielt sich geschmacklich im Hintergrund, weshalb der Wein leichtfüßig, cremig, saftig und harmonische wirkte. Wer bislang keinen Riesling mag, das ist die perfekte Einstiegsdroge (WH96/100). 2016 habe ich den Neiss Riesling trocken BASF exklusiv probiert. Der Wein duftete tropisch-fruchtig und mineralisch und zeigte eine erfrischende Säure. Die Trockenheit des Weines war erkennbar, was sich auch in den früchten widerspiegelte. Neben Ananas, Mango, Grapefruit, Zitrussäure war auch der Apfel, schön untermalt von mineralischen Noten vorhanden. Die Strahlkraft der Aromen war hoch. Am Gaumen waren die Kalkfelsen von Anfang bis Ende schmeckbar. Die süßliche Apfel-Honig Note wurde rasch von der aufkommenden Trockenheit und tropischen Früchten verdrängt. Den reifen Fruchtcocktail bildeten Mango, Pfirsich, Grapefruit und Blutorange mit einem Schuss Zitrone. Die Säure baute sich langsam ab, während die Mineralik noch lange überblieb. Ein süffiger, außergewöhnlicher Riesling, der zwischen Mineralik und Frucht perfekt harmonierte. Die Säure (WH84/100). Der Pfeddersheimer Gewürztraminer von Pfannebecker war 2014 gewiss ein komplexer Wein. In der Nase blumig, Früchte in Hülle und Fülle, hier muss man sich Zeit nehmen: Ananas, Aprikose, Banane und Pflaume erwarten einen. Am Gaumen kommt die Grapefruit, tropische Früchte, eine die Süße überlagernde Säure. Im Abgang eine zarte Bitterkeit und ein bisschen Salz. Nur ein Kritikpunkt: Die nachträglich hinzugefügte Kohlensäure, mit der ich sowieso auf Kriegsfuß stehe. Doch die blubbert zum Glück raus (falls nicht: Shake it, baby!) Schade, hatte nur eine flasche, doch der Wein wird sich in den nächsten 10 Jahren noch entwickeln (WH88/100)! Die Reuter-Dusemund Graacher Domprobst Riesling Spätlese habe ich 2015 probiert. Er zeigte sich in der Nase sofort aromatisch und extrem fruchtig mit saftigen Früchten, Äpfeln, Birnen, tropischen Noten und einer sehr interessanten dezenten Bienenwachnote. Durch die Säure brachte der Wein auch Frische mit. Am Gaumen war der Wein sofort fruchtig, ins Süße gehend und dann schmelzig mit Bienenwachs. Der Wein war sehr extraktreich und saftig. Birne, Pfirsich, Apfel, Aprikose mit Honig waren die Komponenten des leckeren Fruchtsalates. Trotzdem war der Wein sehr leichtgängig, nicht sirupartig, aber mit einer ähnlichen Aromenfülle. Die mineralische Note zeigte sich im Abgang (WH90/100). Auch Auch  2015 verkostete ich den VinoCada Gewürztraminer Spätlese lieblich Herrnsheimer Schloss und es kam sofort eine süße, aromatische Fruchtnote mit Mirabellen, Birnen und einem Hauch Mandarinenschale aus dem Glas. Der tropische Anklang erinnerte an Papaya und Mango. Der Wein wirkte in der Nase druckvoll und dicht, während der Antritt sehr süß und fruchtig mit anschließender Würzenote war. Man konnte in dem süßen Fruchtsalat Melone, Honig und eine unterstützende Zitrusnote erkennen. Nichtsdestotrotz war der Wein ungemein süffig und animierte zum weitertrinken, da der Wein im Abgang noch eine kontrapunktierende, kraftvolle, jedoch drucklose und an Papaya erinnernde Würzenote hinterließ, bei welcher die Süße etwas zur Seite wich (WH82/100). Edition Württemberg Schwarzriesling von der Würt. Weingärtner-Zentralgenossenschaft e.G. Penner trinken Württemberger? Nicht nur, 2014 auch bei mir: In der Nase beerig, v.a. Erdbeeraroma (künstlich), etwas schweissig mit dezenter Limette. Am Gaumen einfach, aber nicht billig: Kirsche, kaum Säure, Grapefruit ohne Bitterstoffe und minimal metallisch. (WH66/100). Perfekt für die Party, man zahlt hier nicht mehr als der Biertrinker, wenn man mal keine Bierlust hat!

Deutschland rosé:

Für einen lizenzabgefüllten Massenwein mit dem „Luxus Touch“ war der Käfer Dornfelder Rosé 2013 gar nicht mal so schlecht: Leichte fruchtig-beerige Noten in der Nase und ein breites Geschmacksspektrum: Süße, mineralisch-erdiger(!) Anklang, Kalk, Kräuter. Dazu ist er leicht moussierend. (WH72+/100). Der Reichsgraf von Ingelheim Blauer Portugieser Weißherbst war 2017 ein süßlich duftender Wein, der an Pfirsich-Nektarinensirup erinnerte. Etwas, das man als Geschmack hätte bezeichnen können war kaum vorhanden. Etwas Birnenwasser und zitrusartige Noten konnten die extreme Süße und die leichte Säure nicht kaschieren (WH45/100).

Österreich rot:

Der Gesellmann Blaufränkisch Hochacker, der fruchtig-würzig duftet schmeckt kräftig, nach Holz, Frucht und Kräutern, im Abgang weisser Pfeffer. Da ist noch Potenzial drin in diesem 2013 noch zu jungen Wein (WH87+/100)! 2017 war der Wein in der Nase immer noch fruchtig-würzig mit Beeren und Pflaume, einigen Kräuter und einem Holzanklang. Der Duft war kräftig. Der Geschmack war kräftig mit Kirsche, roter Frucht, Brombeere und einer leichten Tabaknote. Nebst der Kräuternote war das Tannin gut integriert. Die Pfeffernote war nicht mehr so kräftig und wirkte eher wie schwarzer Pfeffer. Weitentwicklungspotenzial war trotz des guten Niveaus gegeben (WH89+/100). Der Blaue Zweigelt St. Severin vom Winzer Krems duftete im Stadthotel Gersthofen 2014 mild, fruchtig nach Pflaume und Vanille und schmeckte ebenso weich, mild und fruchtig, nach roten Johannisbeeren, Zwetschgen und leicht vanillig mit gut integrierter Säure. Nur die leichte metallische Note störte (WH84/100).

Österreich weiss:

Meinklang Burgendlandweiß (demeter) duftet 2014 nach purem Holdunderblütensirup und ist am Gaumen sehr süß für einen trockenen Wein. Blumig und etwas spritzig schmeckt er fast wie HUGO ohne Minze (WH79/100).

Sonstiger Wein:

2015 war der Aurelio Montes Kaiken Malbec aus Argentinien in der Nase eine kräftige, dichte, komplexe, dunkle rote Fruchtbombe mit ein wenig Pflaume, Süße und etwas Kräutern. Auch wirkte der Wein etwas gesetzt. Am Gaumen war der Antritt stark mit kräftiger Frucht, Pflaume, Beeren, Kräutern und einer leicht metallischen Note. Die frische Fruchtsüße wurde schwächer und an deren Stelle trat eine vanillige Note. Parallel dazu machte sich Würze breit (WH80/100).

Gepa Lautaro Merlot Sagrada Familia aus Chile war 2014 ein Bio-FairTrade Tröpfchen mit dunklen Früchten, Cassis und Brombeere in der Nase. Am Gaumen Beeren, Kräuter, etwas Tabak. Hintenrum aber insgesamt Flach. (WH77/100) für einen guten Zweck.

Der Juhász Egri Bikavér war 2016 ein rotfruchtig und deftig-würzig duftender Wein mit Sauerkirsche, schwarzer Johannisbeere, leichter Vanillesüße, Frühlingsgarten, Zigarrenkiste, getoasteter Eiche und einer kräftigen Gerbstoffnote. Der kräftige Antritt war ein Kontrast zum zurückhaltenden, harmonischen und eleganten Geschmack. Die Fruchtnote mit roten Johannisbeeren und Kirschen wurde von der Säure getragen. Der Wein wirkte aromatisch und die Fruchtnote ging in eine nur dezente Würzenote über, zur der sich ein paar Kräuter gesellten. Die Tannine waren schon harmonisch ausgereift. Ein mittelgewichtigerer und harmonischer Wein, der in der Nase und am Gaumen überraschte (WH88/100).

Schaumwein:

2015 bot der Andres & Mugler Chardonnay Auxerrois Brut ein Pfauenrad an Aromen. Zum einen war der Sekt frisch und spritzig mit Zitronennote und weissen und gelben Früchten wie Aprikose, Honigmelone, Aprikose, Apfel und saftiger Birne, während er auf der anderen Seite auch eine saftige und eine hefige Note zeigte. Am Gaumen fiel die feinperlige, angenehme und nicht zu kräftige Kohlensäure auf, die die frischen und trockenen Noten unterstützte. Auch zeigte sich anfangs gleich die hefige Note. Die einzelnen Früchte wie Pfirsich, Birne und trockene Melone gingen zusammen mit der Zitrusnote in einem harmonischen gelbem und weissem Fruchtkomplex unter (WH91/100). Fruchtig intensiv, nach Mirabelle, Apfel und Quitte duftender Sekt mit Zitrusnoten war 2014 das Schloss Vaux Cuvée Vaux, das in der Nase außerdem nicht zu süß war. Am Gaumen fiel sofort die üppige Kohlensäure auf. Der Sekt schmeckte fruchtig nach Mirabelle, Apfel, Birne und war komplex mit einer leich hefigen Note, die etwas Trockenheit auf der zunge verursachte. Leichte Röstaromen von frisch gebackenem Baguette waren schon vorhanden (WH86/100). Die Weirich Weine klassische Flaschengärung Riesling extra trocken konnte ich 2015 probieren. Der Sekt verströmte ein duftendes Aroma mit trockenen Fruchtnoten wie Apfel und Birne, die folgende Hefenote war stark ausgeprägt und erinnerte an frischen Pizzateig. Anschließend zeigte sich die Süße Seite des Sektes mit Aprikose und Pfirsich, dann wurde der Geruch würziger. Am Gaumen war der Antritt feinperlig und an der Zungenspitze konnte man die prickelnde Kohlensäure wahrnehmen. Zusammen mit dem schmelzigen Antritt zeigten sich süße Aromen wie Orange, Mango, Birne und Apfel. Die Cremigkeit verschwand zusammen mit der Süße und ließ die Fruchtaromen trockener werden. Die Würzigkeit entwickelte sich sich stärker als die anfangs gleichgewichtete Hefenote und nahm im Abgang zusammen mit Apfel und Birne das Zepter in die Hand (WH91/100).

Victor Cinquantaquatro Rosé Brut duftete 2013 fruchtig, filigran, beerig und Brioche. Am Gaumen war das Erscheinungsbild recht feinperlig, mit beerigem Aroma, besonders Erdbeeren. Der Spumante ist trotz Charmatmethode ein leckeres Tröpfchen (WH85/100).

Sonstiger Schaumwein:

Der Damenwelt imponieren? Nein, dazu braucht man oftmals keinen teuren Jahrgangschampagner, hier passt 2013 der Stutz Holunder Edition Sekt Flaschengärung. Toller Duft von den echten Holunderblüten, dazu eine feinperlige Struktur. Geschmack? Natürlich Holunder pur mit leichter Hefenote. Vom Genusserlebnis lecker (WH83+/100), zum Frauen becircen: unbezahlbar.