Ohne Jahrgang

Wein:

2016 war der Cellier du Pas du Loup (etwa 2 Jahre alt) ein süßlich riechender Wein mit rotfruchtigen Noten, vor allem Beeren und Cassis. Dazu gesellte sich etwas Metall. Am Gaumen war der Wein harmonisch mit süffiger Textur. Der Geschmack erinnerte an süßliche Marmelade ohne konkrete Frucht und war nur sehr kurzweilig vorhanden (WH52/100). Der 2014 verkostete Chateau Moulin de Serré Rouge trumpfte in der Nase mit viel Frucht auf. Hier gab es schwarze Johannisbeere und Kirsche, als auch ein weing Brombeere. Ebenso war viel Würze vorhanden, die gleichzeitig süß und dicht wirkte, eine fast lederartige Würze. Dahinter kamen Kräuter, etwas Minze war zu erkennen. Am Gaumen wirkte die Frucht schwächer, da die Würze dominierte. Der Wein war leichter als erwartet, mit einer kräuterartigemn Würze mit einem Hang zu einer leichten Bitterkeit. Süße war auch etwas vorhanden, die Frucht kam mit ein paar Beeren und etwas Sauerkirsche daher, bevor kurz die Minze, dann ein erdiger Ton übernah (WH80/100).

2014 in der Toskana schmeichelte der Diacceroni Chianti mit einer leicht süßlichen und sehr fruchtigen Nase mit etwas Würze. Am Gaumen kam ein kräftiger Antritt mit Tanninen (Fasslagerung) und Johannisbeeren (rot und schwarz), neben der Pflaume. Die Würze wirkte jung, da sie verbunden war mit Samtigkeit auf der Zunge und marmeladiger Süße (WH84/100).

Der 2015 probierte Weirich Weine Balduin war in der Nase fruchtig und leicht mit Brombeere, Johannisbeere und Süßkirsche. Die Zwetschge steuerte etwas Säure bei. Auch deuteten sich eine leichte Würze und eine angenehme Blütennote an. Am Gaumen folgte dem sanften und weichen Antritt ein rotfruchtiger und beeriger Geschmack mit reichlich Fruchtsüße. Parallel dazu zeigte sich etwas die Würze, welche jedoch der Frucht etwas unterlegen war. Ein jahrgangsloser und süffiger Spaßwein mit fruchtigem Abgang (WH82/100)!

Gallo Family Vineyards Summer Red war 2017 ein fruchtig und frisch duftender Wein, welcher einen intensiven, überbordenden, dichten Aromenstrom in die Nase transportierte. Der Geruch war beerig und erinnerte an rote Johannisbeeren mit Karamell. Interessanterweise erinnerte der Wein an Glühweinbonbons, jedoch fehlte die dem Glühwein typische Würze. Der Geschmackverlauf teilte sich in Phasen auf. Eine süße, opulente, süße Johannisbeernote zeigte sich, während sich ein leichter Geschmack von schwarzem Tee breit machte. Der Abgang war sehr kurz, eine Säurestruktur nicht zu entdecken. Ein einfacher, süffiger und süßer Wein (WH63/100).

Zur ungarischen Gulaschsuppe in Ungarn und Livemusik (ungarischer Tanz Nr. 5) gab es 2014 in der Tscharda ein Weinduett. Der rote Tischwein Kékfrankos Zweigelt von Kiss Borászat war der Sieger, denn der duftete fruchtig nach Kirsche und zartem Tannin und war ebenso ein fruchtig-süffiges Tröpfchen mit Kräuternoten, Beeren und mittelstarkem Tannin (WH83/100). Das zweite Duo war der Weisswein zur Hauptspeisenplatte, der ebenso von Kiss Borászat stammende Ezerjo Olasrizling der eine tropische Note mit Zitrustönen in der Nase zeigte, auch Äpfel konnte man erkennen. Am Gaumen folgte auf einen schwachen Antritt sofort die Zitrussäure, während außer einem leichten Mangotouch der tropische Ton dem saureren Apfel Platz gemacht hatte. Grapefruit mit leichter Bitterkeit folgte im Abgang (WH73/100).

Den Simex Krim Rotwein Rubin aus der UDSSR habe ich 2015 probiert. Der Wein hatte starke Reifearomen, die vor allem an Schwarzbrot erinnerten. Dazu kam eine ordentlich starke Süße und eine Kaffeenote. Unangenehm fiel die Salmiaknote auf. Am Gaumen zeigten sich wieder die reifen Brottöne und eine Erdbeersirupartige Süße, bevor sich im Abgang eine Bitternote zeigte (WH37-/100).

Champagner:

Nach dem feinen Essen aus dem Stadthotel im April 2014 gab es erstmal einen Moet Chandon Brut Imperiale Champagner NV, der eigentlich nur Zitrusnoten in der Nase zeigte. Am Gaumen dann grobperliges Mousseux, Zitrusaromen, leichte Trockenfrüchte, außerdem war er saurer als die meisten mir bekannten Rieslingsekte. (WH73/100). Der Piper Heidsieck Champagner duftete Neujahr 2014 nach 3 Jahren Kellerlagerung in der Nase fruchtig, nach Aprikose, einer brotigen Hefenote und Quitte. Am Gaumen gesellte sich zu den trockenen Brottönen und der reichlichen Kohlensäure eine spritzige Säure hinzu. (WH88+/100). Pommery Blue Top (aus einer neuen Flasche) war 2017 ein mild, betörend und zart Duftender Wein mit hefigen Briochenoten, Fruchtnoten, die an Quitte und Pfirsich erinnerten. Der Geruch war süßlich, weshalb man bei einer Blindverkostung bestimmt nicht auf "Brut" kommen würde. Für einen Standardchampagner waren die Hefenoten durchaus stark. Das Mousseaux war fein und intensiv. Das Hefearoma war auch am Gaumen sehr ausgeprägt, die Fruchtnote tendierte zur Aprikose und nur mehr leicht zur Quitte. Eine leichte Zitrusspritzigkeit machte sich angenehm bemerkbar. Im Abgang zeigte sich eine Brotnote. Reifenoten waren in den Fruchtaromen bereits erkennbar (WH89/100). Der Ruinart Rosé Champagner zeigt sich 2013 nach etwa 1 Jahr Kellerlagerung nach Kauf frisch, jung, feinperlig mit leichten Waldbeeren am Gaumen, einer trockenen Briochenote und ganz zarter Bitterkeit – den hätte ich noch ein weiteres Jahr liegen lassen sollen – wenn man den frisch trinkt, lohnt das Dekantieren, wie der Vergleich zeigt (WH90/100)!

Cremant/Cava/Flaschengärungen:

Nicht nur am heiligen Abend 2013 nach der Bescherung passte der über 16 mal (zuletzt 2016) verkostete Cremant d'Alsace von der Domaine Henri Martischang hervorragend zur Stimmung. In der Nase ist eine fruchtig (Aprikose, Apfel, Birne) -nussige (trockene Mandelnote) Note zu erkennen und am Gaumen spürt man die frische Säure, fein verspielte Kohlensäure und Nuss: Haselnuss und Bittermandel. Guter Stoff! Konstant gut bewertet. (WH88+ bis 91/100), so auch wieder bei der neuen Lieferung im März 2014. Bei großen Discountern gibt oder gab es einen Delmora Cava halbtrocken. 2013 in der Nase gibt es eingedickten Traubenmost, am Gaumen merkt man die kurze Reife der Flaschengärung: Leichter Hefeton, eine Bitterkeit von vermutlich zu schneller/druckvoller Pressung der nicht entrappten Trauben und zu grobperliges Prickeln. Die zu starke Süße passt nicht ins Bild, das Säurespiel ist jedoch angenehm. Auch merkt man einen leichten Mostapfelton. (WH68/100). Ende 2013 noch einmal eine Flasche, die in der Nase leichte Frucht und Zitrus zeigt. Am Gaumen fruchtig, leicht gummig (!) und mittlere Kohlensäure, wenig Säure und eine Zitrusnote. Stecken da etwa wie bei Aldi Champagner verschiedene Hersteller dahinter? Ich weiß es nicht, die Bewertung ist ähnlich (WH66/100). 2014 wieder in der Nase fruchtig, leider war da wieder dieser Gummi. Am Gaumen feine Kohlensäure, Apfel, angenehme Süße, wenig Säure. Da aus einem Sektglass getrunken, nicht bewertbar. Den Filipa Pato 3B Rosé habe ich 2015 probiert und war von dem Aroma überrascht: Mild in der Intensität und tief in der Aromatik. Eine leichte rauchige Würzenote schwebte über der Frucht und den Beeren, ebenso zeigte sich eine leichte Süße. Am Gaumen zeigte sich eine nicht ganz feinperlige Kohlensäure, Beeren, rote Früchte und Würze. Ein paar Gewürze waren auch erkennbar, darunter minimal die Nelke. Eine weiche und komplexe, harmonische und fruchtsüße Flaschengärung, die einfach mal "anders" ist (WH83/100). Der Mont Michel Cava Brut Reserva war 2016 ein fruchtig-würzig duftender Sekt mit getrockneter Aprikose, Apfel, Zitrusnote und einer vage an Hefe erinnernden Note mit Mandelduft. Die auftretende Süße erinnerte an einen cremigen Lavendelhonig und Banane. Mit zunehmendem Riechen dominieren die süßen Noten über die Würze. Ich hatte bis dato noch nie einen Schaumwein probiert, der so schnell Kohlensäure (bereits bedeutende Mengen nach ein paar Minuten) verloren hat, zügiges Trinken ist hier angesagt. Die mittelkräftige Kohlensäure war indes feinperlig und angenehm. Die Zitrone war die ganze Zeit über präsent, während der Apfel stark und die Aprikose schwach ausgeprägt war. Die Flaschengärung war am Gaumen schmeckbar, ebenso wie eine ordentliche Würzenote. Im recht langen Abgang dominierte bis kurz vor dem Ende die säuerliche Zitrusnote, dann kam noch ein Hauch Macadamia-Mandelmix (WH78/100). Die Vallformosa Chantal Brut Rosé habe ich 2015 probiert und war von dem weichen und fruchtigen mit Walderdbeeren und Himbeeren Antritt wenig überrascht. Umso mehr jedoch, als dann  ein weicher Hefeton durchkam und die Beeren immer dominanter wurden. Statt eines sauren Zitrustons erinnerte der Geruch an eine Spur orientalisches Orangenöl. Dann tauchten noch mehr Früchte auf und Quitten- Mirabellen- und Birnentöne machten sich bemerkbar. Am Gaumen zeigte sich die wilde Seite der Chantal: Sprudelnde, weiche und feinperlige Kohlensäure. Das Beerenaroma hatte eine hohe Intensität und befand sich auf der fruchtsüßen Seite. Das würzige Aroma überdeckte etwas die zarte Hefenote und war ein schönes Gegengewicht zu der starken Beerenaromatik. Die Zitrusnote erschien weniger ölig und war anstattdessen orangentönig und frisch (WH85/100).

Krimsekt:

Krimskoye Mild gab es 2014. Der roch rotfruchtig und süß und schmeckte nach Johannisbeeren und Brombeere. Auch für Nichtsekttrinker geeignet (WH81/100).
Rubinskoye Mild gab es ebenso 2014. Der hatte in der Nase Traubensüße, rote Früchte, Himbeere, Erdbeere, dann einen Ölton, der von Brombeere und Johannisbeere überdeckt wurde. Am Gaumen feinperlige Kohlensäure, Frucht, rote Grütze, Vanille, frische Säure und sehr süß, dabei weich. (WH79/100).

Sekt/Schaumwein:

Der Alnatura Edition Prosecco war 2014 (Kaufdatum 08/2014) ein nach trockener Frucht duftender Wein mit dezenten Zitrusnoten und einer leichten hellen Fruchtnote mit Grapefruit und unreifem Pfirsich. Am Gaumen ging es recht feinperlig zu, der Wein war zart, weich, mild und benahm sich halbtrocken mit heller tropischer Frucht und ein bischen Säure (WH65/100). Arcade's Rosato Liga Marca Treviagna war 2013 ein orangefarbiger Zitrussprudler mit Bitterorange und Fruchjoghurt. Am Gaumen Frucht, zu grobe Kohlensäure, leichte Bitterkeit, die jedoch von einem leichten Schmelz abgefangen wird. Frisch & gleichzeitig trocken (WH75+/100) Fürst von Metternicht Rosé aus einer mindestens 2 Jahre alten Abfüllung war 2013 ein fruchtiger Sekt in der Nase, dazu Äpfel, Aprikosen und Schwarzbrot. Am Gaumen herb-süß, erste Reifetöne, feinperlige Kohlensäure mit buttriger Aprikose (WH80/100). Fürst von Metternich 2014 aus einer wahrscheinlich paar Jahre alten Flasche. In der Nase Apfel, Zitrus und ein Petroliger Firnton. Am Gaumen sehr schwach, wenig Säure für einen Rieslingsekt und dazu wenig Kohlensäure, dazu ein öliger Firnton (WH72/100). Der Geldermann Grand Brut (Kauf frisch 2018) war 2019 ein trocken-fruchtig duftender Sekt mit leichter Briochenote, sowie hellen Früchten mit Apfel und zitrusartiger Säure. Am Gaumen zeigte sich die sehr feinperlige, gut integrierte Kohlensäure mit einer feinen Hefenote. Diese erinnerte an Butterzopfteig, der gerade frisch im Ofen ist. Bei der auch im Geschmack hellen Fruchtnote zeigten sich vor Allem die saftige Birne und der Apfel (WH88/100). .Ein Danke an Patrick für diesen Henkell Pikkolo trocken im Dezember 2013. Der ist leider in der Nase nur leicht fruchtig. An der Zunge spürt man die grobe Kohlensäure und am Gaumen bleibt leichte Frucht und Trockenheit, nachdem die kurze Süße weg ist. (WH54/100). Ein MMchen Extra – Trocken lag 2013 wohl schon etwas länger im Keller. In der Nase fruchtig mit Petroleum, am Gaumen etwas altes Brot mit hellen Früchten. Sehr eigene Reifung eines Industriesektes, aber nicht zum wegkippen! (WF83/100). Ein weiteres MMchen Extra - Trocken habe ich 2015 probiert. In der Nase war ein wenig Frucht, eine Art Mischung aus Aprikose Pflaume und Pflaume und ein wenig Würze erkennbar. Am Gaumen war der Sekt fruchtig und süßlich und gab keine konkreten Aromen Preis. Die Kohlensäure war nicht zu grob, könnte aber mehr sein. Etwas Würze und der Hauch einer Zitrusnote zeigten sich vor dem kurzen Abgang. Dann tauchte noch kurz eine an Pfirsich erinnernde Frucht auf (WH63/100). Der Manoir Grignon Blancs de Blancs Frizzante war ein nach Pampelmuse und Litschi duftender, sehr weich und fruchtig riechender Schaumwein. Am Gaumen zeigte sich eine weiche, milde Kohlensäure, die recht feinperlig wirkte. Weiterhin zeigte sich eine tolle Fruchtigkeit, Pampelmuse, etwas Litschi und eine fast bananige Süße (WH85/100). Ein MM Rosé trocken roch 2013 nach etwas Waldbeere, am Gaumen mittlere Kohlensäure, leicht und ein bisschen fruchtig (beerig) und eher süß. Nichts besonderes, aber auch nicht ganz langweilig (WH60/100). 2014 probierte ich den Mont'Albano Garganella, der in der Nase frisch und fruchtig wirkte und an Apfel, Pfirsich, saftige Birne und helle Früchte erinnerte. Am Gaumen zeigte sich eine mittelgrob strukturierte Kohlensäure, während der Perlwein süß-fruchtig mit Birne, Pfirsich und trockenem Apfel auftrumpfte (WH80/100). Ein geschenkter Rotkäppchen halbtrocken ist 2013 in der Nase relativ nichtssagend mit minimaler Tanninnote und leichter Bitterkeit. Am Gaumen deutlich die Süße, jedoch wider erwarten nicht zu extrem (WH59/100). Ebenso geschenkt war 2015 der Rotkäppchen trocken aus einer gerade gekauften Flasche. Der Schaumwein war Geruchsschwach und zeigte eine Mainstream-Sektnote. Dennoch war ein süßer Fruchtkomplex mit Birne, Mirabelle und Lagerapfel erkennbar, ebenso eine kleine Würzekomponente. Auf der Zunge zeigte der Sekt eine mittelkräftige grober werdende Kohlensäure und eine süßliche Fruchtnote. Am Gaumen waren ebenso wieder süße Früchte erkennbar, vor Allem, wenn man den Sekt länger im Mund behielt. Der Abgang war mittelkurz mit einer kleinen Würzenote (WH66/100). Wie schmeckt gereifter Billigsekt? Das wusste ich 2013 seit einer Piccolo Schloss Gutenberg Dry, der etwas lange lag oder auch im Neonlicht, oder beides. In der Nase spritzige und reife Töne, am Gaumen modrig, aber angenehm prickelnd (WH64/100). Der Urban Zang Secco war 2013 ein Geschenk. Riecht nach süßen Beeren, sonst gibt's da wenig. Am Gaumen frisch mit anfangs ebenso süßen bis zu den spontan einsetzenden würzigen Spekulatiusnoten, die rasch ins bittere gehen. Dazu die leider zugesetzte grobe Kohlensäure. Für's vorglühen in der Discoschlange oder den nächsten Mädelsabend bedingt geeignet! (WH70/100)

Sonstiges:

Der alkoholfreie Rotkäppchen Sekt war 2013 in der Nase von nichtssagender Trockenheit und wies eine bittere Fruchtnote auf. Am Gaumen leichte Traube, der Sekt perlt wie Mineralwasser. War zum Glück ein Geschenk! - Da haue ich Holundersirup rein! (ohne Wertung).

Der Jakob Einig Dornfelder Likör (2013) zeigt in der Nase den Geruch von industriell gefertigtem Erbeerlimes und türkischem Honig. Der Geschmack nach leichter Schnapspraline, Trester und Fruchtkompott wird komplettiert durch eine dezente Säure und etwas überreifer Birne – etwas verworren...(WH76/100)